Jörg Wickram | * um 1505 in Colmar | † vor 1562 in Burkheim (Vogtsburg im Kaiserstuhl) | frühneuhochdeutscher Schriftsteller
 
Künstler
Biografie
Rundgang
Werke
Kreuz-Post
Kontakt
Impressum
Startseite


 
 
Das literarische Werk in der Übersicht


Die zehn Alter Fastnachtsspiel, aufgeführt 1531 und 1542
in Colmar, anonym gedruckt 1531

Der treue Eckart Fastnachtsspiel, aufgeführt 1532 in Colmar,
erster erhaltener Druck von 1538

Das Narrengießen Fastnachtsspiel, aufgeführt 1537 in Colmar, gedr. 1538

Das Losbuch [ursprünglicher Titel: Kurzweil] Gesellschaftsspiel mit Losungssprüchen, gedr. 1539

Der Ritter Galmy Roman, anonym gedr.1539; die Verfasserschaft
Wickrams wird neuerdings bezweifelt

Das Spiel vom verlornen Sohn Geistliches Spiel, aufgeführt in Colmar 1540, gedr. 1540

Ein neues Fastnachtsspiel von Weiberlist gedr. 1543

Metamorphosen Ovids Bearbeitung der mittelhochdt. Übersetzung
von Albrecht von Halberstadt, gedr. 1545

Tobias Geistliches Spiel, aufgeführt 1550 in Colmar, gedr. 1551

Das Apostelspiel Geistliches Spiel, 1550 aufgeführt in Neuenburg,
gedr. 1552

Gabriotto und Reinhart Roman, gedr. 1551

Von der Trunkenheit Dialog, 1551 fertig gestellt, erster erhaltener Druck 1555

Der Knaben Spiegel Erzählung, gedr. 1554

Der Knaben Spiegel Spiel, gedr. 1554

Dialog vom ungeratnen Sohn gedr. 1554

Der Goldfaden Roman, fertig gestellt 1554, gedr.1557

Das Rollwagenbüchlein Schwänke, gedr. 1555

Der irr reitende Pilger Versdichtung, fertig gestellt 1555, gedr. 1556

Von guten und bösen Nachbarn Roman, gedr. 1556

Die sieben Hauptlaster Schwankdichtung, gedr. 1556


Werkausgaben:

• Georg Wickrams Werke. herausgegeben von Johannes Bolte u. Willy Scheel.
8 Bände, Tübingen 1901-1906. (Bibliothek des literarischen Vereins Stuttgart)

Nachrucke Hildesheim 1974, Stuttgart 1974
• Georg Wickram, Sämtliche Werke, herausgegeben von Hans-Gert Roloff. 13 Bände in 14 Büchern (Bd I-XIII.2), Berlin 1967-2003. (Ausgaben deutscher Literatur des XV.-XVIII. Jahrhunderts)

Digitalisierte Ausgaben:

1. Die Bibliotheca Augustana der Hochschule Augsburg, hrsg. von Ulrich Harsch 2002, enthält die in heutige Druckschrift transkribierten Texte von "Ritter Galmy". "Das Rollwagenbüchlein". "Von guten und bösen Nachbarn".
https://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/16Jh/Wickram/wic_intr.html

2. In der Volltextbibliothek Zeno.org sind fast alle Werke Wickrams in heutiger Druckschrift zu finden.
http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=wickram&k=Bibliothek

3. Im Projekt GUTENBERG-DE ist die von Clemens Brentano 1809 übertragene Fassung des Romans "Der Goldfaden" enthalten.
https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/wickram.html

4. Das Münchener DigitalisierungsZentrum (MDZ) hat mittlerweile zahlreiche Originaldrucke von Wickramwerken und einschlägige Sekundärliteratur digitalisiert.
https://www.digitale-sammlungen.de/de/search?query=all%3AWickram

Zur Editionsgeschichte:

Bis ins 17. Jahrhundert hinein war Wickram ein sehr populärer Autor, dessen Werke häufig nachgedruckt wurden, vor allem „Das Losbuch“ (zuletzt 1702), „Das Rollwagenbüchlein“ und „Der Goldfaden“(zuletzt 1687). In der Romantik wurde Wickram mit der von Clemens Brentano in modernisierter Sprache besorgten Neuausgabe des Romans „Der Goldfaden“ (Heidelberg 1809) wiederentdeckt, es folgten eine wissenschaftliche Edition des „Rollwagenbüchleins“ in der Originalsprache (Heinrich Kurz, Leipzig 1865) und schließlich die Werkausgabe durch Bolte (1901ff).

Auch im 20. Jh. wurden nur „Das Rollwagenbüchlein“ und „Der Goldfaden“ einem breiteren Lesepublikum zugänglich gemacht und mehrfach aufgelegt, zumeist in modernisierten Fassungen.
Davon sind heute antiquarisch noch relativ leicht und preiswert zu erhalten:

• Das Rollwagenbüchlein. Leipzig o.J. [1913], (Insel-Tb 132),
weitere Auflagen und Neuausgaben bis 1962
• Das Rollwagenbüchlein. Hg. von Gerhard Steiner, Berlin/Ost 1957 (Eulenspiegel-Verlag),
weitere Auflagen bis 1981
• Das Rollwagenbüchlein. Nach der Ausgabe von Johannes Bolte [d.h.: in der Originalsprache]
Stuttgart 1968, (Reclam- Universal-Bibliothek Nr.1346), weitere Auflagen bis 1992
• Der Goldfaden. Berlin/Ost 1963 (Rütten & Loening) [in der Fassung von Clemens Brentano]

Heute erfreuen sich Wickrams Werke steigenden Interesses in Forschung und Lehre. . Die Grundlage für die wissenschaftliche Beschäftigung bilden die von Maria E. Müller und Michael Mecklenburg edierten Beiträge einer internationalen Tagung im Oktober 2005, die sich eine umfassende Werkerschließung zum Ziel gesetzt hatte. Danach ist die Zahl neuer Ausgaben und wissenschaftlicher Untersuchungen stark angestiegen.


Sekundärliteratur (Auswahl, chronologisch):
• Schmidt, Erich: Jörg Wickram. In: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 328 - 336
https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008400/images/index.html?seite=330
• Haustein, Jens: Wickram. In: Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache.
Hg. von Walther Killy u.a. Gütersloh 1992. Bd. 12, S. 291-293

• Kleinschmidt, Erich: Jörg Wickram. In: Deutsche Dichter der Frühen Neuzeit (1450 – 1600).
Ihr Leben und Werk. Hg. von Stephan Füssel. Berlin 1993, S. 494-511
• Wåghäll-Nivre, Elisabeth: Georg Wickram – Stand der Forschung.
In: Daphne 24 (1995), S. 491-540
• Müller, Maria E./Mecklenburg, Michael (Hrsg.): Vergessene Texte – Verstellte Blicke.
Neue Perspektiven der Wickram-Forschung. Frankfurt am Main 2007